Dienstag, 4. Juni 2024

Was macht eigentlich ... das Kosovo




Beliebter Steinerscher Zeitvertreib vor dem Schlafengehen: Flaggen raten auf Seterra. Eine der, nun ja, merkwürdigsten: Die Flagge des Kosovo. Offensichtlich inspiriert von der EU-Flagge, wobei die fünf Sterne hier für die Volksgruppen dieses merkwürdigen Gebildes stehen, das nicht zuletzt durch NATO-Bombardements zustande kam und von vielen Ländern der Erde bis heute nicht als Staat anerkannt wird. 

Gipfel der Phantasielosigkeit: Der in die Flagge integrierte Umriss des Balkanzwergs, dessen Fläche etwa zwei Dritteln des Freistaats Thüringen entspricht.

Was wurde in den 25 Jahren seit der Gründung erreicht? Eine kurze Recherche ergab Folgendes:

- eine der ärmsten, wenn nicht die ärmste Region Europas, trotz hoher westlicher Transferleistungen
- wichtiger Drogenumschlagplatz und Zentrum der organisierten Kriminalität
- Politik und organisiertes Verbrechen befruchten sich gegenseitig
- hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter der Jugend
- hohe Zahl ausreisewilliger Kosovaren (Asylbewerber in spe)
- Nordkosovo nicht unter Kontrolle der Zentralregierung
- Angst der serbischen Minderheit vor Progromen
- privater (illegaler) Waffenbesitz weit verbreitet
- noch immer 4.443 NATO-Soldaten im Land
- für Europa ungewöhnlich hohe Zahl von Analphabeten

Fazit: Es kann nur besser werden. Wie wär's z. B. mit einem EU-Beitritt? Im Juni 2000 wurde dem Kosovo durch den Europäischen Rat der Status eines „potenziellen Beitrittskandidaten“ zugesprochen. Am 15. Juni 2022 stellte Kosovo offiziell einen Beitrittsantrag. Seit dem 1. Januar 2024 können Kosovaren bis zu 90 Tage visafrei in den Schengenraum reisen. 

Es geht also voran.

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