Berechtigte und doch absurde Fragen. Ganz und gar nicht stoisch.
Trotzdem beantwortet sie Marc Aurel. Mit der Idee eines großen Ganzen. Einer ordnenden Gewalt. Eines Masterplans, der sich unserem Verständnis entzieht. Er nennt keinen Gott und keine Götter. Und doch ist da etwas, das alle Fäden in der Hand hält. Allmächtig, allumfassend und geheimnisvoll.
Hier kann der moderne dem antiken Stoiker nicht mehr folgen. Die Wissenschaft hat die Götter vom Thron gestoßen. Das Mysterium des göttlichen Willens ist dem Mysterium der mathematischen Formeln gewichen. Wir fragen und forschen, statt zu staunen und zu beten.
Aber die Mysterien bleiben. Mal schüchtern sie uns ein, machen uns Angst, lähmen uns. Dann wieder reizen sie unsere Neugier und treiben uns weiter voran.
Zum Beispiel dieses: Warum schaffte ausgerechnet der weise Marc Aurel die nicht ganz törichte Institution des Adoptivkaisertums ab und ernannte seinen nichtsnutzigen Sohn Commodus zum Nachfolger?
Viele Wissenschaftler haben diese Frage in aller Ausführlichkeit erörtert. Wie üblich konnten sie sich nicht auf eine Version einigen. Eine kurze, wenn auch wenig tröstliche Antwort:
Nobody’s perfect.

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